L’Amour – Die Liebe

Zur Weihnachtszeit spielen die Gefühle oft verrückt, so auch im Film „L’Amour – Die Liebe„. Der junge Hilfsarbeiter verliebt sich in die Prostituierte Marie. Ein paar Tage später nehmen die beiden ihr Auto und fahren Richtung Westen. Das Ziel ist, alle Bindungen einfach hinter sich zu lassen, und an die Atlantikküste zu fahren. Mit der rosaroten Brille sieht alles so einfach aus. Doch schon bald bricht die Realität auf sie ein.

L’amour
Dauer: 137 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Philip Gröning
Produzenten: Philip Gröning, Dieter Fahrer, Res Balzli, Françoise Gazid, Michael Weber, Uwe Boll
Hauptdarsteller: Sabine Timoteo, Florian Stetter, Michael Schech
Nebendarsteller: Dierk Prawdzik, Marquard Bohm, Gerhard Fries
Sprachen: Deutsch

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Ein deutsch-schweizerischer Film aus dem Jahre 2000. „L’Amour – Die Liebe“ konnte schnell ganze fünf Auszeichnungen und drei Nominierungen gewinnen. Die erste Auszeichnung bekam er für die Beste Regie auf dem Hessischen Filmpreis im Jahre 2000, die nächste entstand beim Internationalen Filmfestival von Locarno. Gefolgt vom Filmfestival Max Ophüls Preis 2001, dort erlangte Florian Stetter eine Auszeichnung als Bester Hauptdarsteller und Sophie Maintigneux den Femina-Filmpreis. Während des Schweizer Filmpreises 2001 punktete Sabine Timoteo als Beste Darstellerin.

Besetzung, Regie und Drehorte

Der Film „L’Amour – Die Liebe“ entstand in einer Koproduktion mit der Schweiz, Frankreich und Deutschland. Die 137 Minuten, relativ lang, gehen auf das Konto des Regisseurs Philip Gröning. Er war mit einem Job nicht zufrieden und arbeitete in der Produktion mit Res Balzli, Dieter Fahrer, Michael Weber, Françoise Gazid und Uwe Boll zusammen und schrieb das Drehbuch mit Michael Busch. Gröning beauftragte die Kameraleute Sophie Maintigneux, André Bonzel und Max Jonathan Silberstein die Geschichte großzügig zu filmen. Diese Art hinterlässt einen ganz besonderen Stil, nebeneinandergesetzte Bilder (Schnitt: Valdís Óskarsdóttir und Max Jonathan Silberstein), komplexe Tonspur und Passagen im Zeitraffer. Nach dem Genuss des Filmdramas entsteht ein Verlangen die Welt zu umarmen.

Die Hauptfiguren Marie und David werden von Sabine Timoteo und Florian Stettner gespielt. Es sind zwei wunderbare Schauspieler, die zuletzt im Fernsehfilm „Die Freunde der Freunde“ zusammen arbeiteten. In weiteren Rollen sehen Sie: Michael Schech (Imbissmann), Dierk Prawdzik (Maries Zuhälter), Marquard Bohm (als Einweiser beim Schrottplatz), Gerhard Fries (der Penner), Thomas Gimbel (Taxifahrer) und Heiner Stadelmann (Witwer). Die musikalische Untermalung kam zum Leben von Darlene Hofner und Fred Frith.

Handlung & Inhalt vom Film „L’Amour – Die Liebe“

Der Winter ist dieses Jahr super kalt. Berlin wird mal wieder von einer osteuropäischen Kaltfront heimgesucht. Eines Nachts lernt David zufällig die Prostituierte Marie kennen. Auf der Straße wartet sie auf den nächsten Freier und David kommt mit ihr ins Gespräch. Er verliebt sich im ersten Augenblick in sie. Marie bleibt erst hart und uninteressiert, denn David ist ja nur ein mittelloser Hilfsarbeiter. Doch unbeirrt bleibt er hartnäckig an Marie dran und schafft es, innerhalb kürzester Zeit, sie für sich zu gewinnen. Auf Wolke sieben schwebend brechen die beiden alle Zelte in Berlin ab und nutzen Silvester, um mit dem Auto Richtung Atlantikküste zu verschwinden. Vom Kennenlernen bis zur Flucht ans Meer liegen nur wenige Tage.

Die Reise ist nicht einfach und belastet die frische Liebe. Das benötigte Geld schafft Marie ran, denn sie arbeitet einfach weiter als Prostituierte. Davids Gedanken wandern immer wie wild durcheinander, wenn sie arbeiten ist. Er kommt mit der Situation nur schwer zurecht. Dazu kommt nun die Realität. Marie leidet unter einer dissoziativen Identitätsstörung. Worin äußert es sich? Eines Nachts schmeißt sie David nach einem Streit kurzerhand raus. Nächsten Morgen kann sie sich nicht mehr erinnern und alles ist wie vorher. Aufgrund der tiefen Verbundenheit lässt er sich davon nicht abschrecken. Mittlerweile ist schon einige Zeit vergangen, aber sie sind noch nicht an der Atlantikküste angekommen. Mit kleinen Gelegenheitsjobs versucht er, Marie zu entlasten. David ist leider nicht der Geschickteste und verliert die Jobs schnell wieder. Zum Schluss verletzt er sich stark, sodass Marie wieder anschaffen gehen muss.

Ungewollte Aufmerksamkeit

Sie mieten eine Wohnung an und nutzen diese gleichzeitig als Bordel. David unterstützt Marie als Zuhälter und versucht Freier zu finden. Die Idee geht auf, denn sie können das Geld zum Fenster herausschmeißen und sogar noch sparen. In dieser Branche ist allerdings alles nicht so ohne. Eines Tages wird ein lokaler Zuhälter auf die Machenschaften aufmerksam. Er sieht sich bedroht und lässt David zusammenschlagen. Marie wird von seinen Leuten brutal vergewaltigt und gezwungen nun für ihn zu arbeiten. Dieser Situation zu entfliehen, setzten sie ihren alten Plan wieder in die Tat um und reisen weiter Richtung Küste.

Ohne Job und auf der Reise stehen Geldsorgen wieder auf der Tagesordnung. Das Paar gerät in einen Streit und aus Unachtsamkeit geht Maries Auto in Flammen auf. Die letzte billige Schlafgelegenheit geht verloren. Bei den ganzen Problemen ist es kein Wunder, dass David und Marie auf der Polizeiwache landen. Wartet auf sie noch ein Happy End? Am Ende der guten zwei Stunden wissen Sie Bescheid.

Fazit & Kritiken zum Film „L’Amour – Die Liebe“

Existiert die deutsche Befindlichkeit oder der deutsche Selbstmitleid? Nach dem Film „L’Amour – Die Liebe„, geprägt von einem Wechselbad der Liebe, der Liebe zum Geld, von Philip Grönings können Sie daran glauben. Einige Filmkritiker loben die Parabel über die Ökonomie der Liebe und des Geldes. Eine Szene zeigt Marie mit einem Freier, der keinen Sex möchte. Er zahlt Marie Geld dafür, dass sie das Kleid seiner verstorbenen Frau anzieht und er damit noch einmal seine Frau umarmen möchte. Diese Symbolik bringt Marie dazu, zu sehen, dass Geld nicht alles ist. Die Liebe ist Haupttriebfeder des Lebens! Die beiden Charaktere sind so unterschiedlich, wie sie nur sein können. Sie benötigt das schnelle Geld, deswegen der Job als Prostituierte und ihm ist die Liebe viel wichtiger als Geld. Am Ende bringt die beiden trotzdem Geld zusammen, denn ein Leben ohne Geld ist auch nicht möglich. Der sonderbare Schluss bringt dem Zuschauer die Verachtung zum schnell verdienten Geld näher.

Leider zieht sich die Geschichte von „L’Amour – Die Liebe“ aufgrund der langen Laufzeit. Sie sollten nicht erst um 24 Uhr mit der Liebesgeschichte beginnen.

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